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Unternehmen | 27.05.2020

#fürEINANDER mit Dr. Jana Moser: Eine Chance für Innovationen

von Jana Moser

Dieses Interview ist am 14.4.20 bei der Haufe Media Lounge erschienen. Da die Themen Corona, Homeoffice und Digitalisierung nach wie vor hochaktuell sind, haben wir uns mit freundlicher Genehmigung von Haufe dazu entschieden, das Interview auch auf unserem Blog zu veröffentlichen.

Dr. Jana Moser ist Rechtsexpertin, Moderatorin und erfahrener Systemcoach. Im #fürEINANDER-Interview beschreibt sie, wie sie und ihre Kollegen bei Akarion, Software-Entwickler für Compliance-Lösungen, mit der aktuellen Situation umgehen, und erklärt, warum es gut ist, dass sich jetzt der Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung offenbart.

Frau Dr. Moser, das Thema Corona beherrscht aktuell den Geschäftsalltag vieler Unternehmen. Mit der Initiative #fürEINANDER soll auf der Haufe Media Lounge eine Plattform des Austauschs entstehen. Wie erleben Sie die Krise bislang?

Wie sicherlich jeder waren auch wir bei Akarion von der Plötzlichkeit und den heftigen Auswirkungen der Corona-Krise sehr überrascht. Unser Kernteam aus Linz, Österreich, hat es auch ziemlich unvermittelt mit Reisebeschränkungen und Ausgangssperren getroffen. Vor allem bedauern wir die teils sehr tragischen persönlichen Schicksale, die sich in den vergangenen Wochen ereignet haben.

Aus unternehmerischer Sicht betrachten wir bei Akarion die Lage jedoch eher positiv. Da wir als Softwareunternehmen von Haus aus digital sind, fiel uns die Komplettumstellung auf Homeoffice beispielsweise gar nicht schwer. Genau wie unsere Akarion-Compliance-Cloud und unsere manipulationssichere Datenbanktechnologie Chroniql sind wir auch in der Krise ohne Probleme online erreichbar. Darüber hinaus können wir unsere Compliance-Module – allen voran das Datenschutzmanagement, das Informationssicherheits-Management und das Business-Continuity-Modul – aktuell trotz oder gerade wegen der aktuellen Lage für und mit unseren Kunden weiterentwickeln.

Schließlich sehen wir die Krise auch als Chance für uns und die europäische Wirtschaft. Sie zeigt, wo es noch mehr offene digitale Geschäftsfelder gibt. Dank des offenen Konzepts unserer Software-as-a-Service-Lösungen lassen sich auch kurzfristig neue Compliance-Module oder Anwendungsbereiche erschließen. Kurzum: In der räumlichen Bewegungsfreiheit schränken wir uns gerade bereitwillig ein, um unsere Mitmenschen zu schützen. Unsere Kreativität und unser Geschäft sehen wir dadurch aber nicht gebremst, da Compliance und der Bedarf an revisionssicherer, automatisierter Dokumentation jetzt und in Zukunft immer weiter zunehmen wird.

Unternehmen, bei denen dies möglich ist, lassen ihre Mitarbeiter vom Homeoffice aus arbeiten. Was gibt es dabei aus Ihrer Sicht zu beachten?

Bei uns sind derzeit alle Mitarbeiter im Homeoffice. Vereinbarungen dazu sowie zur Ausstattung hatten wir schon vor der Krise. Hier haben wir uns natürlich im Vorfeld mit unseren Rechts- und Steuerexperten abgestimmt. Das empfehlen wir auch anderen Unternehmen. Generell sind wir davon überzeugt, dass zeit- und ortsunabhängiges, flexibles Arbeiten die Motivation der Kollegen steigert und etwaigen Stress reduziert. Nicht selten ist das ein wichtiger Grund für Mitarbeiter, in ein Unternehmen zu wechseln. Vielleicht ist die momentane Situation auch für andere Arbeitgeber die Gelegenheit, sich mit Homeoffice-Möglichkeiten und -Strukturen zu beschäftigen. Als Compliance-Softwareunternehmen legen wir Wert darauf, dass alle unsere Mitarbeiter sehr gut im Bereich Datenschutz und IT-Security ausgebildet werden. Jedem Unternehmen und seinen Mitarbeitern sei daher ans Herz gelegt, berufliche Kommunikationskanäle von privaten zu trennen, Vertraulichkeit auch zu Hause zu wahren und Passwortmanager zu nutzen. Außerdem gilt es, darauf zu achten, dass die Kollegen die vereinbarten Arbeitszeiten einhalten und dies, wie gesetzlich vorgeschrieben, dokumentieren. So handhaben wir es und können dieses Vorgehen aus guter Erfahrung weiterempfehlen.

Welche weiteren Tipps können Sie Unternehmen mit auf den Weg geben?

So schwer es im Einzelfall vielleicht sein mag: Wir können die konkrete Lage gerade nicht ändern, uns jedoch auf die positiven Aspekte fokussieren und die Chancen in der Krise erkennen. Die aktuelle Notwendigkeit, online Dienste zu nutzen, zeigt nämlich, dass wir in großen Teilen Europas noch mehr für die Digitalisierung tun müssen. Der Elan, Innovationen zu fördern und auch offen für deren Einsatz zu sein, kann nur durch Vertrauen in innovative Technologien und in die Stärke Europas weiteren Schwung erfahren. Zu oft sorgen Überregulierungen für Misstrauen und fördern unnötige Bedenken. Das bremst die Kreativität für neue Erfindungen und digitale Geschäftsmodelle. Das Ergebnis sehen wir nun: Vielen Unternehmen und ihren Mitarbeitern waren Begriffe wie Homeoffice, flexible Arbeitszeiten oder Videokonferenzen bis dato vollkommen fremd. Behörden und Schulen erkennen jetzt, dass sie gar nicht oder nicht ausreichend gut digital aufgestellt sind.

Ich kann daher jedem Unternehmen nur raten, sich detailliert mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen und diese als Chance zu sehen, aufwendige Geschäfts-, Produktions- und Kommunikationsprozesse sowie gesetzlich notwendige Dokumentationen – wie zum Beispiel im Bereich Datenschutz- und IT-Sicherheitsmanagement – zu automatisieren. Dann können sie sich nicht nur auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren, sondern vielleicht auch neue Geschäftsmodelle für sich entdecken.

Danke, Frau Dr. Moser, für Ihre Einschätzung und Ihre guten Ratschläge.

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